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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 166

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 166 — auf Schienen Tauft, das wußte man schon lange. Hier und da, besonders in Bergwerken, gab es Schienenbahnen für Pferde- oder Handbetrieb. Da machte im Jahre 1804 ein Engländer den versuch, eine Reihe von Schienenroagen durch eine auf den vordersten tdagen gestellte Dampfmaschine fortzubewegen. Das glückte. Nun versuchte ein anderer englischer Ingenieur,Hobert$tephenson,der wie James Watt ehedem ein armer Junge gewesen war, einen bessern Dampfwagen herzustellen. Dem unermüdlichen Manne gelang das große Werk; am 27. September 1825 konnte der erste mit Personen besetzte Dampf" wagenzug abgehen-, und im 3ahre 1830 wurde zwischen Liverpool und Manchester die erste Eisenbahnlinie für den regelmäßigen Verkehr eröffnet. Die erste größere mit Lokomotiven befahrene (Eisenbahnlinie wurde in Deutschland im Jahre 1839 zwischen Leipzig und Dresden vollendet (Bild Nr. 16). Jetzt sind alle Kulturländer der (Erde mit einem Schienennetze überzogen. Durch Berge hindurch, auf kühn gebauten Brücken über Täler und Flüsse sausen die schnellen Personen« züge und die langen Gmterzüge. Selbst über die Ripen und auf ihre Gipfel klimmt die hier mit Zahnrädern versehene (Eisenbahn. 73. Die Elektrizität und andre Erfindungen. 1. Der elektrische Telegraph, der Fernsprecher und der Kunkenspruch. (Einrichtungen, um Nachrichten schnell von einem (Drt zum andern zu schicken, hatte man schon im Altertum. Man gab von einem weithin sichtbaren Punkte verabredete Zeichen, nachts durch Feuer oder Licht. Solche optische Telegraphen arbeiten sehr schnell, und man verwendet sie wegen ihrer (Einfachheit mitunter noch jetzt, besonders im Kriege. Nur bei trüber Luft kann man keine Zeichen geben. 3m Jahre 1833 fanden die Göttingischen (Belehrten Gauß und Weber, daß der elektrische Funke, der einen Draht blitzschnell von einem Ende zum andern durcheilt, zum Seichengeben sehr geeignet ist. Der Amerikaner Morse erfand bald darauf eine Vorrichtung, durch die der elektrische Strom mit Hilfe eines Magneten Striche und Punkte auf einen abrollenden Papierstreifen schreibt. Diese Striche und Punkte bedeuten je nach ihrer Gruppierung Buchstaben und Worte, und so kann man mühelos ablesen, was in demselben Augenblicke in einem weit entfernten (Drte telegraphiert wird. Bald entstanden in allen Ländern Telegraphenlinien (vom Jahre 1843 an), meist neben den (Eisenbahnen, zu deren Betrieb ein so schnelles Verständigungsmittel unentbehrlich ist. Aber auch durch das Welt-

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 167 — Meer blitzte bald der elektrische Funke. Schon irrt Jahre 1851 wurde Em sorgfältig in ein Kabel eingeschlossener Draht durch den Kanal Zwischen England und Frankreich gelegt. Sechs Jahre darauf machte Wan sich an die Riesenarbeit, (Europa mit Nordamerika durch eine Leitung von mehr als 3500 km zu verbinden, Aber erst nach mehreren verunglückten versuchen lag (im Jahre 1866) das erste Kabel sicher gebettet auf dem Meeresgrunde. Jetzt sind alle (Erbteile durch Kabel Verbunden, um deren Herstellung sich zwei Deutsche, die Brüder Werner Und 5riebrich Siemens, besonbers verdient gemacht haben. — Aber "icht genug, daß man in die Ferne hin schreibt, auch das gesprochene $ort trägt der elektrische Funke mit Gebankenschnelle von einem Tnbe des Drahtes zum andern. Durch den Fernsprecher (das Telephon) können nicht nur Bewohner einer Stadt miteinanber sprechen, als wenn sie beieinander stünben, (onbertt auch mit weit entfernten Orten. Der Zernsprecher würde erfunben von dem Deutschen Philipp Reis (1860), verbessert von den Amerikanern Graham Bell und (Ebison, und in Deutfchlanb eingeführt (seit 1877) vom ®eneralpostmeifter Stephan. Hoch rvunberbarer ist die am (Ende des 19. Jahrhunberis teils von dem Italiener Marconi, teils von den Deutschen Slabt) und Arco erfundene und ausgebildete draht* lose Telegraphie. (Dhne andere Mittel, als den elektrischen Sender und (Empfänger, kann nt an sich durch Funkenspruch weithin über Land und Meer verständigen. 2. Heizung und Beleuchtung, wer heutzutage att einem kalten Winterabend im behaglich geheizten Zimmer beim hellen ^ampenscheine sitzt, der meint wohl, anders könne es gar nicht gewesen fein. Und doch sind Heizung und Beleuchtung unserer Idohnräume ein gewaltiger Fortschritt. Mart braucht gar nicht an die Zeiten Zurückzudenken, da sich der Rauch des offen brennenden Feuers durch ein Loch im Dache den Weg suchte; nicht an die vornehmen Ritter, die am Kamin ober beim Schein des in die Wanh geklemmten Kien* fpans herumsaßet! und den Frühling herbeisehnten; nicht an die Rats-Und Bürgerversammlungen im Mittelalter, die „tagen" mußten, weil !ie abends ihren Saal nicht ordentlich beleuchten konnten. Nein, noch iw Anfang des 19. Jahrhunderts kannten Bürger und Bauern nur qualmende und flackernde Rüböllampert oder Talgkerzen, sollte man Feuer oder Licht machen, so schlug man mit Stahl und Stein Funken, die man aus Zunder auffing und zur Flamme anfachte. Erst allmählich kam der das Qualmen verhinbernbe (Blaszilinber auf

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 207

1918 - Leipzig : Voigtländer
Für die Beförderung von Briefen, Geldsendungen und Paketen !vrgt die Reich spo st; nur Württemberg und Bayern haben sich das ^echt eigener Postverwaltung vorbehalten. Bayern führt daher noch eigene Briefmarken. Die Postverwaltung sorgt auch für Telegraphen ^d Zernsprecher. 3n das entlegenste Dorf kommt jetzt regelmäßig ®er Briefträger, Postsendungen bringend und holend. — Ruch die Eisenbahnen sind entweder (Eigentum des Staates oder stehen unter seiner Aufsicht, so daß die Züge von einem Ende Deutschlands bis zum ändern mit zuverlässigen Anschlüssen schnell und sicher verkehren können. 4. Fürsorge für den Arbeiterstand. (Eine Hauptaufgabe tetnes Regentenberufs fand Kaiser Wilhelm l. in der Fürsorge für die ^genannten arbeitenden Klassen. Wir wissen, daß die großen (Er® ^düngen außer vielen guten Folgen auch manche Verwirrungen her» ^geführt haben (Nr. 71, 2). Diese wurden nach dem Kriege fühl* Qrer denn je. (Es entstanden vielerlei Klagen, berechtigte und un-erechtigte, und das Schlimmste war, daß von mancher Seite die ärmeren Nässen aufgereizt wurden, sich durch Umsturz der bestehenden Staatsordnung zu helfen. Ja, verbrecherische Menschen faßten sogar den vlart, den greisen Kaiser zu ermorden! Obwohl ein solcher Mordversuch (2. Juni 1878) beinahe gelungen und der schwerverwundete Giser monatelang ans Krankenlager gefesselt war, ließ sich der edle Monarch nicht verbittern. Sein eifrigstes Bemühen war fortan, die rfochen berechtigter Klagen abzustellen und den meist unbemittelten rbeitern bei Krankheit, Unfällen, Arbeitsunfähigkeit ^ im Alter das Hecht auf Hilfe zugewähren. „ W ir halten es für Unsere ^serliche Pflicht," rief er den versammelten Volksvertretern zu (1881), . m Reichstage die Aufgabe von neuem ans herz zu legen, und würden um so größerer Befriedigung auf alle (Erfolge, mit denen (Bott ttjere Regierung so sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es Uns Mänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dem vaterlande neue ^ud dauerhafte Bürgschaften seines innern Friedens und den hilfs-P ästigen größere Sicherheit und (Ergiebigkeit des Beistandes, auf den '^Anspruch haben, zu hinterlassen." Und Fürst Bismarck mahnte: ’> eben Sie dem Arbeiter, so lange er gesund ist, Arbeit; wenn er krank ^ ' Pflege; wenn er alt ist, Versorgung!" Auch für die Arbeiterinnen Zuletzt für Handlungsgehilfen und Privatbeamte wurden Schutz-el tmmungett erlassen, auch ist die Fabrikarbeit von Kindern unter dreien r?a^ren Der^oten- — Mt diesen großen Versicherungsgesetzen ist s Deutsche Reich allen Landern voraus.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 22

1918 - Leipzig : Voigtländer
pflanzte er als ruhmwürdige Zeugen seiner kühnen Wanderung die beiden Denksteine auf, die im ganzen stltertum nach ihm die Säulen d es Herkules genannt wurden. Die Sonne brannte entsetzlich heiß. Herkules ertrug es nicht länger; er richtete seine Rügen nach dem Himmel und drohte mit erhobenem Bogen den Sonnengott herunter* zuschießen. Der Gott erstaunte über solche unerhörte Kühnheit und lieh ihm für seine weitere $at)rt die goldene Schale, in der er selbst seinen Do eg vom Morgen bis zum Abend zurücklegte, stuf dieser Schale fuhr Herkules nach Spanien hinüber und kam endlich auf der Insel des Riesen an. Sobald der zweiköpfige Hund den Fremdling gewahrte, bellte er fürchterlich und wollte ihm den tdeg wehren, stber Herkules schlug ihn mit der Keule tot, den Hirten dazu, und eilte mit den Bindern davon. Doch der dreiköpfige Riese holte ihn ein, und es kam zwischen beiden zu einem hitzigen Kampfe; endlich erlag der Riefe den vergifteten Pfeilen des Helden. Nach langer Fahrt durch viele unbekannte Länder kam Herkules glücklich heim und überlieferte dem staunenden (Eurrjstheus die begehrte Rinderherde. 11. Die goldenen Apfel der Hesperiden. Die elfte ctrbeit des Helden war abermals mit weiter gefahrvoller Wanderung verbunden. Hm westlichen Ende von stfrika, am Gestade des großen Weltmeeres wuchs in einem heiligen Garten ein wunderbarer Baum voll goldener Äpfel. Ihn hüteten vier Jungfrauen, Hesperiden genannt, und ein hundertköpfiger Drache bewachte den (Eingang. Um etliche dieser Äpfel dem (Eurijstheus zu bringen, zog Herkules aus und kam nach mancherlei Abenteuern in die Nähe des Gartens, in das Land, wo der Riese st tlas die Last des Himmels auf seinen Schultern trug. (Er bat sttlas, die Äpfel zu holen, und versprach, so lange an seiner Stelle den Himmel zu tragen. Der Riese willigte ein, und Herkules stemmte die mächtigen Schultern unter das Himmelsgewölbe, sttlas erlegte den Drachen, überlistete die Hüterinnen und kehrte glücklich mit drei Äpfeln, die er gepflückt hatte, zu Herkules zurück. Den Himmel aber wollte er nicht wieder auf sich nehmen. (Er warf die Äpfel vor Herkules auf den Boden und ließ diesen mit der ungewohnten unerträglichen Last stehen. Da ersann der Held eine List. „So löse mich," sprach er zum Riesen, „nur auf einen Augenblick ab, bis ich mir eine aus Binsen geflochtene Wulst um den Kopf gelegt habe, damit mir die entsetzliche Last nicht das Gehirn eindrückt." sttlas ließ sich betören und nahm das Himmelsgewölbe wieder auf seine Schultern. Da las Herkules die goldenen Äpfel vom Boden auf und eilte von dannen.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1918 - Leipzig : Voigtländer
^ies den Vorschlag zurück und sprach: „Man darf nicht Unrecht mit Anrecht vergelten. Ich habe so lange unter den Gesetzen meines vater-Wes gelebt und ihre wohltat genossen; ich gehorche ihnen auch jetzt, ^ sie zu meinem verderben mißbraucht werden." — „Rch," jammerte ^ner seiner Freunde, „wenn du nur nicht so unschuldig stürbest!" — solltest du denn liebererwiderte Sokrates, „daß ich schuldig stürbe?" Rn seinem Todestage nahm er Abschied von seiner weinenden Stau und seinen Kindern; mit seinen Freunden führte er die erhabensten bespräche über den Tod, der ihn von allen Erdenleiden befreie und kitte unsterbliche Seele zu den Geistern der großen Männer der vor-j^it hinübertrage. Ais sich die Sonne zum Untergange neigte, erschien Gerichtsdiener, den Becher mit Gift in der Hand. „Sage mir doch, muß ich's machen?" fragte Sokrates. „Du mußt", erwiderte der Petter, „nach dem Trinken auf und ab gehen, bis dich Müdigkeit be= dann legst du dich nieder." Mit heiterm Rntlitz nahm Sokrates en Becher, betete zu den Göttern und trank ihn leer. Bald fühlte er, das Gift zu wirken anfing; er legte sich nieder, seine Glieder Wurden kalt und starr. „Bringet doch den Göttern ein Dankopfer 9r !" sprach er zuletzt zu seinen Freunden, noch einmal darauf hin» Eisend, daß er durch den Tod zu einem hohem Leben eingehe. Dann Wute er sich in seinen Mantel und verschieb. So starb der weiseste und u9enbhafteste der Griechen (399). 25. (Epamtnonbas. 1. Die Thebaner. Die Kriege, welche die einzelnen Staaten ttechenlanbs untereinanber führten, schienen gar kein (Ende nehmen lu wollen. Nach der Besiegung Rthens toar Sparta der herrschende ^at; aber voll Übermut mißbrauchte es seine Macht und erregte ^urch neuen Zwiespalt und neue Kämpfe. Namentlich bebrückte es Stadt Theben, die es widerrechtlich unter seine Herrschaft brachte. er die Thebaner erhoben sich mit Kraft gegen den ungerechten Druck ftb kämpften so ruhmvoll für ihre Freiheit, daß sie sich hohes Rn-erwarben und eine Seitlang die erste Stelle unter den Griechen *nnahttten. Ihr ©berfelbherr im Kriege gegen die Spartaner war Ptttninonbas. 2. Der edelste Thebaner. (Epamtnonbas stammte aus einer Ritten Familie, hatte aber eine vortreffliche (Erziehung genossen. 3n tt Wissenschaften war er gebildet, wie wenige; an Sittenreinheit hat *)tt keiner der griechischen Helden übertroffen. Die Wahrheit hielt er

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 56

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 56 — ausgebreitet hatte. Dem stolzen Manne schien es schimpflich, einem armen Grafen, wie er Rudolf spottend nannte, Gehorsam zu leisten. Aber Rudolf, besonders unterstützt von dem tapfern Friedrich vonhohen-zollern, bezwang den Widerspenstigen in der blutigen Schlacht auf dem Marchfelde (1278) und entriß ihm Österreich. Er gab dieses Land seinen eignen Söhnen und wurde dadurch der Gründer der habsburg-österretchtschen ^ausmacht. 4. Huöolf und die Raubritter. Nach der Besiegung Gttokars richtete sich des Kaisers Sorge vor allem darauf, Ruhe und Ordnung in das Reich zurückzuführen. (Er durchzog Deutschland von einem Ende bis zum andern, saß oft selbst zu Gericht und verhängte strenge Strafen gegen die Frevler und Friedenstörer. Die übermütigen Raubritter bekamen seinen starken Rrm zu fühlen. Ihre Schlösser wurden zerstört und viele der gefangenen Räuber gehängt. So folgte auf Zwietracht und Zerrüttung Ruhe und Sicherheit. Der Landmann baute wieder friedlich seine Felder, die nicht mehr von den Husen der Streitrosse zertreten wurden, und der Kaufmann zog sicher seines Weges. 5. Der Kaiser und die Bäc&erfrau. Trotz aller Strenge bei der Bestrafung von Übeltätern war Rudolf doch ein gütiger leutseliger Fürst. Jeder hatte freien Zutritt zu ihm. ftls einmal seine Diener einen gemeinen Mann nicht vor ihn lassen wollten, rief er unwillig aus: „Warum weiset ihr ihn ab ? Bin ich denn dazu Kaiser geworden, daß man mich vor den Menschen einschließe?" (Einfach in seinen Sitten, trug er statt des königlichen Schmuckes gewöhnlich ein schlichtes graues Wams, das er sich im Felde wohl einmal selbst flickte. Da sah man ihm freilich seine hohe Würde nicht an, und es begegnete ihm manch heiteres Abenteuer. Hls er einst mit seinem Hoflager bei Mainz stand, ging er in seinem einfachen Wams in die Stadt. (Es war sehr kalt, und er trat in das Haus eines Bäckers, um sich am Ofen zu erwärmen. Die Bäckerfrau hielt ihn für einen gemeinen Reitersmann, wies ihn hinaus und schalt heftig auf den Kaiser, der mit seinem Kriegsvolk den Bürgern so viel Last mache. Rudolf lachte und wollte nicht gehen. Da wurde die Frau so aufgebracht, daß sie einen Topf Wasser nahm und ihn damit begoß. Ganz durchnäßt ging der Kaiser ins Lager zurück. Mittags aber schickte er durch einen Diener in kaiserlicher Tracht der Frau einige Schüsseln mit Speisen und ließ dabei sagen, das schicke ihr der Soldat, den sie am Morgen so reichlich mit Wasser getränkt habe. Die Frau geriet in Verzweiflung, als sie erfuhr, wer der Mann im grauen Wams gewesen war. (Eilig lief sie in das Lager und warf sich

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1905 - Leipzig : Voigtländer
I. Die Völker des Morgenlandes. V Die ersten Völker. Von bett ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten. Wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiebend Beschaffenheit waren, mußte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieben gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenben vom Fischfang; die Volksstämme in rauhen Geliirgslänbern lebten von der Jagd; die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herben von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbilbuug des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bebeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer uttd Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanben. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande ober Orient. Daher betrachtet: wir zuerst die m o r g e n l ä n b i s ch e rt Völker. 2. Die Ägypter. Der Nil und das £attd Ägypten. 1. Hie Ailländer. (Karte I.) Im norböstlichen Afrika, nahe der schmalen Lanbenge, die biesen Erbteil mit Asien verbinbet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Annen in das Mittelmeer. Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen Weg von mehr als 800 Meilen zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Name ist N i l. Von bett Länbern, die er bnrchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien oder Mohrenland; das untere Land bis zum Meere heißt noch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 155

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 155 — 3500 km zu verbinden. Aber erst nach mehreren verunglückten Versuchen lag (i. 1.1866) das erste Kabel sicher gebettet auf dem Meeresgrunde. Jetzt sind alle fünf Erdteile miteinander durch Kabel verbunden, um deren Herstellung sich zwei Deutsche, die Brüder Werner und Friedrich Sie mens, besonders verdient gemacht haben. — Aber nicht genug, daß man in die Ferne hin schreibt, auch das gesprochne Wort trägt der elektrische Funke mit Gedankenschnelle von einem Ende des Drahtes zum andern. Durch den Fernsprecher (dastelephon) können nicht nur Bewohner derselben Stadt miteinander sprechen, als wenn sie bei einander stünden, sondern er wirkt auch auf weite Entfernungen. So kann z. B. ein Berliner mit einem Wiener, Hamburger oder Münchener mündlich verhandeln und in wenigen Minuten in Rede und Gegenrede Dinge erledigen, wozu sonst Briese, Telegramme oder gar Reisen nötig gewesen wären. Der Fernsprecher wurde erfunden von dein Deutschen P h i l i p p R e i s (1860), verbessert von den Amerikanern Graham Bell und Edison, und in Deutschland eingeführt (seit 1877) durch den Generalpostmeister Stephan. 2. Heizung und Beleuchtung. Wer heutzutage an einem kalten Winterabend im behaglich geheizten Zimmer beim hellen Lampenscheine sitzt, der meint wohl, anders könne es gar nicht gewesen sein. Und doch zeigt sich auch in der Heizung und Beleuchtung unsrer Wohnräume ein gewaltiger Fortschritt. Man braucht gar nicht an die Zeiten der alten Germanen zurückzudenken, in deren Wohnungen sich der Rauch des offen brennenden Feuers durch ein Loch im Dache den Weg suchte; nicht an die vornehmen Ritter, die am Kamin oder beim Schein des in die Wand geklemmten Kienspans herumsaßen und den Frühling herbeisehnten; nicht an die Rat- und Bürgerversammlungen im Mittelalter, die „tagen" mußten, weil sie abends ihren Saal nicht ordentlich beleuchten konnten. Nein, noch zum Anfang unsres Jahrhunderts kannten Bürger und Bauern nur qualmende und flackernde Rüböllampen oder Talgkerzen. Wollte man Feuer oder Licht machen, so schlug man mitstahlund Stein Funken, die man auf Zunder auffing und zur Flamme anfachte. Erst allmählich kam der das Qualmen verhindernde Glascylinder auf den Lampen in Gebrauch, vom Jahre 1820 an das Reibzündhölzchen und um 1830 die Stearinkerze. Der wichtigste Fortschritt aber war die Einführung des Erdöls, des Leuchtgases und des elektrischen Lichts. — Das Erd öl (Petroleum) entquillt in mehreren Ländern, hauptsächlich in Nordamerika und in Rußland der Erde. Während das teure Rüböl künst-

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1905 - Leipzig : Voigtländer
Die Hefte der Landes- und provlnmgeschtchte werden den Sendungen an die Sortimentsbuchhandlungen beigelegt; die Schüler sind berechtigt, deren kostenfreie Verabfolgung zu den von ihnen gekauften neuen Lehrbüchern, soweit zu diesen Hefte gehören, zu verlangen. Zu Exemplaren, die als gebraucht gekauft sind, werden sie nicht geliefert. Überhaupt sei vor dem Ankauf der oft veralteten, schmutzigen oder unvollständigen gebrauchten Exemplare gewarnt! Andere Exemplare der landesgeschichtlichen Hefte kosten 20 Pfennig, eine Gesamtausgabe von 29 Heften in einem Bande 4 Mark. Eine Grgänxrrng;u allen Geschichtslehrbüchern bilden: Giese, Dr. A., Oberlehrer in Berlin, Deutsche Mrgerkunde. Einführung in die allgemeine Lehre vom Staate, in die Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preußischen Staates und in die Elemente der Volkswirtschaftslehre. 3., vermehrte und verbesserte Aufl. 8°. Viii, 152 S. 1903. Gebunden M. 1.50. Giesr, Dr. A., Oberlehrer in Berlin, Kleine Staats kttttbe. Allgemeine Geschichtskunde und deutsche Bllrgerkunde. Zum Abschluß des Geschichtsunterrichts auf höheren Schulen. Kl. 8°. 40 S. 1902 ............................................................... 50 Pf. Kevin K., Geschichtliches Gnellenbuch. Eine Sammlung von Quellenschriften für den Schulgebrauch. Zehn Bändchen zu je 60 Pfennig. Inhalt der Sammlung. Bd. 1. Die Völker des Morgenlandes und | Bd. 6. Vom Mittelatter zur Neuzeit die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 3. Aufl. 2. Die Hellenen seit dem Ende der Perseririege«bis zum Todealexan-ders d. Gr.). 3. Aufl. 3. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen (bis z. I. 375 n. Chr.). 3. Aufl. 4. Völkerwanderung, Frankenreich u. Anfänge des Deutschen Reiches(bis z. I. 919). 3. Aufl. 5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern (9!9 bis 1254). 3. Aufl. Anhang zu jedem Bändchen: (1254—1556). 2. Aufl. „ 7. Vom Ausgang Karls V. bis zum Westfälischen Frieden (1556—1648) 2. Aufl. „ 8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1648-1740). 2. Aufl. „ 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Frieden von Tilsit (1740-1807). 2. Aufl. „ 10. Vom Frieden von Tilsit bis zum Wiedererstehen des Deutschen Reiches (1807-1871). 2. Aufl. edichte geschichtlichen Inhalts. Jedes Bändchen umfaßt 5-6 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und gefälligen Umschlag geheftet und einzeln käuflich. jdie Verlagsbuchhandlung wünscht, ihre Schulbücher immer mehr ;u vervollkommnen. Schulmänner, welche die Verlagsbuchhandlung auf etwaige Unrichtigkeiten, Mängel oder auf die Möglichkeit sonst zweckmäßiger Veränderungen gütigst aufmerksam machen wollen, würden den diese Lehrbücher benutzenden Schulanstalten und der Verlagsbuchhandlung einen willkommenen Dienst leisten, für den im voraus bestens gedankt sei. Postgeld wird ersetzt, erhebliche Mühewaltung auf Wunsch entsprechend honoriert.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 78

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 78 — sehen erwarben und eine Zeitlang die erste Stelle unter den Griechen einnahmen. Ihr Oberfeldherr im Kriege gegen die Spartaner war Epaminondas. 2. Der edelste Thebaner. Epaminondas stammte aus einer armen Familie, hatte aber eine vortreffliche Erziehung genoffen. In den Wissenschaften war er gebildet, wie wenige; an Sittenreinheit hat ihn keiner der griechischen Helden übertreffen. Die Wahrheit hielt er so heilig, daß er sie nie verletzte, nicht einmal im Scherze. Dabei zierte ihn die schönste Bescheidenheit. „Ich habe," so erzählt jemand von ihm, „niemals einen Menschen gesehen, der so viel weiß und so wenig redet, wie Epaminondas/' Fern lag ihm jedes ehrgeizige Trachten nach Ämtern und Würden. Hatten ihm aber seine Mitbürger eine Stellung übertragen, so verwaltete er sie, mochte sie hoch oder niedrig sein, mit der größten Gewissenhaftigkeit und Treue. Denn er hielt es für Pflicht, dem Vaterlande zu Metten, wo er nur konnte. Als ihm einst der Perserkönig durch einen Gesandten viel Geld bieten ließ, um ihn zu gewinnen, gab er zur Antwort: „Wozu das? Will der König etwas von mir, was meinem Vaterlande heilsam ist, so bedarf es seines Geldes nicht; verlangt er aber etwas, das Theben schaden könnte, so hat er nicht Gold genug, um mich zu bestechen. Du aber verlaß sogleich die Stadt, damit du nicht andere verführest!" Auch von reichen Freunden nahm er nie das geringste Geldgeschenk an, so gerne diese den trefflichen Mann aus ihrem Überfluß unterstützt hätten. Und doch war er so arm, daß er nur einen einzigen Mantel hatte. Man fragte ihn einmal, warum er seit einigen Tagen nicht ausgegangen sei. „Mein Mantel ist eben in der Walkmühle zur Reinigung," antwortete er. 3. Pelopidae. Epaminondas hatte sich einst auf dem Schlachtfelde in treuer Freundschaft einem seiner Mitbürger, Peloptdas, verbunden. Während Epaminondas unter der spartanischen Gewaltherrschaft in Theben geblieben war, hatte sich Pelopidas mit einer Anzahl Getreuer nach Athen geflüchtet. Tag und Nacht sann er, wie er feine Vaterstadt von ihren Tyrannen befreien könne, und übte feine Anhänger beständig in den Waffen. Endlich glaubte er die Gelegenheit günstig und schlich sich mit den Genossen verkleidet nach Theben. Die Tyrannen waren gerade zu einem Festmahle bei einem reichen Thebaner versammelt. Als sie in heiterer Stimmung waren, wollten sie sich von Tänzerinnen in deren Kunst unterhalten lassen. Kaum aber hatten sie sich niedergelassen, da zogen die als Tänzerinnen verkleideten Ver-
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